Skelettküste 2021
Ein kleiner Trailer der Skelettküsten Tour 2021
Auf geht’s
Auch während Corona haben wir uns daran gewagt, eine lang ersehnte Tour umzusetzen und sind mit sechs unerschütterlichen Gästen (oder auch Reisefreunden) aufgebrochen, die Skelettküste zu erkunden.
Unser Startpunkt Windhoek war schnell hinter uns gelassen. Ein Stopp, der für uns immer dazugehört, wenn es zur Route passt, ist Conny’s Coffeeshop bei Klein Aub.
Offroad Training
Zwar waren alle Mitreisenden eigentlich wirklich erfahrene Namibia-Reisende, dennoch haben wir zu Beginn unserer gemeinsamen Tour ein ganztägiges Offroad Fahrtraining absolviert. Und das hat sich gelohnt! Man bringt sein Fahrzeug unter professioneller Anleitung bewusst in Extremsituationen. Für jeden war eine Erfahrung dabei, die einem noch wieder etwas gelehrt hat. Und Spaß gemacht hat es allemal!
Testen gehört dazu…
Nicht nur die Fahrzeuge sollten gut getestet sein. Vor Abfahrt in die Wüste haben wir alle einen Corona-Test gemacht, den wir nach zwei Tagen wiederholt haben – und dann konnten wir mit all den negativen Ergebnissen sicher sein, dass wir uns untereinander frei und entspannt bewegen können.
Wir hatten zufällig zwei Ärzte dabei, die den Test sehr gewissenhaft durchgeführt haben. Wir haben viel “geweint” mit dem Stäbchen tief in der Nase, aber die dadurch gewonnene Freiheit in unserer Kohorte anschließend absolut genossen!
Skelettküste
Nach unserem Stopp in Swakopmund, wo wir auf unser Guiding Team für das Konzessionsgebiet getroffen sind, ging es dann los zur eigentlichen Tour. Kennt man zwar das Eingangstor zur Skelettküste noch und hat man auch die ersten Kilometer schon bei anderer Gelegenheit abgefahren – spätestens bei Mowe Bay weiß man: Jetzt wird’s ernst, ab hier darf man ohne Sondererlaubnis nicht weiter.
Die Entdeckungen, die man unterwegs macht, sind natürlich immer wieder einfach auch tolle Fotomotive – auch, wenn manchmal wirklich nicht mehr viel übrig ist von den Schiffswracks oder vom “Ventura Bomber”. Es sind dennoch unvergessliche Momente und einfach unfassbar schöne Landschaften, in denen man verweilen darf!
Neben den ausgiebigen Dünenlandschaften haben wir auch etliche Riviere gekreuzt – die Sarusa Quelle bietet ein schönes Grün in all dem gelben Sand rundherum und lockt natürlich die Tierwelt zum Trinken an. Wir erspähten wenigstens einen Springbock in den Dünen.
Die Landschaft ist teilweise sehr, sehr sensitiv und wir waren absolut beeindruckt, wie sensibel auch unser Guide uns hier hindurch geführt hat.
Ein Stopp beim verlassenen Sarusa Minendorf gibt Einblick in die harschen Lebensbedingungen in solchen Gebieten. Und nicht zuletzt die Überreste der Dunedin Star, eines der bekanntesten Schiffswracks an der namibischen Küste mit einer mega-spannenden Rettungsaktion, führen uns vor Augen, wo der Name Skelettküste seine Bedeutung herbekommen hat.
Basis-Camp bei der Kunene Mündung
Eines der beeindruckendsten Natur-“Schauspiele”, das wir je erleben durften, ist das Münden des Kuneneflusses in den Atlantik. Dieser aus dem Landesinneren ganz banal daherkommende Fluss drückt mit so einer immensen Kraft ins Meer, dass hier der kalte Benguela-Strom abgedrängt wird – und das ist für uns gut sichtbar nachzuvollziehen gewesen. Wir hatten Glück, weil das Wetter an der Küste von anhaltender Ostwindstimmung beherrscht war. So konnten wir deutlich das braune, brackige Flusswasser in das fast türkisblaue Meerwasser quasi hineinströmen sehen. Hinzu kamen neben Pelikanen und Monsterkrabben etliche Schildkröten, die sich in der Kunene-Mündung tummelten – fast alle mit einem Panzer von einem Durchmesser von sicher einem Meter. Leider ist es uns nicht gelungen, ein brauchbares Foto hinzubekommen.
Wechsel ins Hartmannstal
Es ist uns echt schwergefallen, die Küste zu verlassen. Wir hatten wirklich traumhaftes Wetter, haben sogar alle im Atlantik gebadet – und im BasisCamp in der Nähe der Kunene-Mündung hatten wir mit dem dortigen Gastgeber und unseren beiden Konzession-Guides eine richtig tolle (Oster!-)Zeit fernab aller Vorstellungen.
Aber die Dünen des Hartmanntals und der Blick auf den Kunenefluss zwischen den Sanddünen auf Namibia-Seite und den schroffen Felshügeln auf Angola-Seite haben uns schnell über den Abschied hinweggetröstet.
Nun wurde es auch fahrerisch etwas anspruchsvoller und wir alle mussten einiges Neues über unsere Fahrzeuge und über die eigenen Fähigkeiten lernen. Die Herausforderungen wurden aber alle bestens gemeistert!
Unterwegs im Kaokoveld
Der Weg zurück in die Einigermaßen-Zivilisation führt durch das Kaokoveld. Entgegen der im übrigen Land sehr gut ausgefallenen Regenzeit war leider im Hartmannstal offenbar kaum ein Tropfen Wasser vom Himmel gefallen. Es war wirklich extrem trocken und entsprechend auch komplett verlassen von jeglichen Lebewesen – abgesehen von einigen der “Lone Men”, den urigen Steinskulpturen, die man an den kuriosesten Plätzen findet.
Umso erstaunlicher ist es dann, wenn man wieder mal ein Rivier zu queren hat, das eben aufgrund der anderswo gefallenen Regenmassen das Passieren teils echt schwer gemacht hat.
Einen krassen gegensätzlichen Abschluss hat der gelbgrün blühende Grootberg gebracht sowie das meterhoch stehende Gras um Kamanjab herum, das bei mir sogar meine Gräser-Allergie mit Heuschnupfen ausgelöst hat – etwas, das ich in Namibia noch nie erlebt hatte!
Fazit
Diese Tour entlang der Skelettküste ist wirklich wunderschön und man hat grandiose Naturerlebnisse. Für uns steht fest, dass wir diese Reise wiederholen. Das nächste Mal ist es von der Jahreszeit her so geplant, dass wir auch jeweils in die Riviere (Hoanib, Hoarusib, Khumib) fahren und Ausschau nach Wüstenelefanten und -Löwen halten können. Dafür planen wir dann auch ein, zwei Zusatznächte ein und die Tour wird wieder in einer kleinen Gruppe mit wenigen Autos stattfinden.